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Cannabis-Hyperemesis-Syndrom (CHS): Ursachen und aktuelle Studien

Im letzten Beitrag haben wir die Symptome und Phasen des CHS besprochen. Doch was steckt eigentlich dahinter? Warum tritt dieses Syndrom auf? In diesem Beitrag werfen Ralph und ich einen Blick auf mögliche Ursachen und teilen spannende Studienergebnisse mit euch.

Die erste Spur: CB1-Rezeptor und eine paradoxe Reaktion

Die wegweisende Studie von Allen (Cannabinoid Hyperemesis: Cyclical Hyperemesis in Association with Chronic Cannabis Abuse, 2004) beschrieb das CHS erstmals wissenschaftlich und legte den Grundstein für weitere Forschung.

Eine mögliche Ursache liegt in der chronischen Stimulation des CB1-Rezeptors durch THC. Während dieser Rezeptor normalerweise für entspannende Effekte bekannt ist, kann eine langfristige Aktivierung paradoxe Reaktionen hervorrufen. Studien deuten darauf hin, dass dies zu einem Anstieg von Adrenalin und Dopamin führt – mit unangenehmen Folgen: Schwindel, Übelkeit, aber auch Angstzustände und Panikattacken.

Der TRPV1-Rezeptor: Verbindung zwischen Wärmeempfinden und CHS?

Eine weitere These stammt von Dezieck (Cannabinoid Hyperemesis Syndrome: A Case Series and Review of Previous Reports, 2017). Er vermutet, dass der sogenannte TRPV1-Rezeptor eine Schlüsselrolle spielt. Dieser Rezeptor ist für die Wahrnehmung von Temperatur und Schmerz verantwortlich und könnte durch THC beeinflusst werden.

Das würde erklären, warum viele CHS-Betroffene unter Schüttelfrost, starkem Schwitzen und Temperaturempfindlichkeit leiden. Und es könnte auch die ungewöhnlich effektive Linderung durch heiße Duschen erklären: Wärme stimuliert den TRPV1-Rezeptor und könnte so die durch THC ausgelösten Reize blockieren.

Capsaicin als mögliche Behandlung?

Interessanterweise könnte genau dieser Mechanismus auch erklären, warum Capsaicin – der scharfe Wirkstoff aus Chili – gegen CHS helfen kann. Eine systematische Übersichtsarbeit (Efficacy of Capsaicin for the Treatment of Cannabinoid Hyperemesis Syndrome, 2019) zeigt, dass die topische Anwendung von Capsaicin eine wirksame Behandlungsoption sein könnte. Capsaicin wirkt als Agonist am TRPV1-Rezeptor und könnte dadurch ähnliche Effekte wie die heißen Duschen erzielen.

Was kommt als Nächstes?

Bleibt dran! Im nächsten Beitrag werden Ralph und ich weitere mögliche Ursachen wie Stress und spannende Studien zu CHS unter die Lupe nehmen.

Hinweis: Dieser Beitrag richtet sich ausschließlich an Erwachsene über 18 Jahre und ist kein Aufruf zum Konsum. Wenn ihr Symptome von CHS bemerkt, wendet euch bitte an euren Arzt!

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Cannabis-Hyperemesis-Syndrom (CHS): Symptome und Phasen

In meinem letzten Beitrag habe ich über Ralphs extreme Reaktion auf Cannabis berichtet. Seitdem habe ich drei weitere Betroffene kennengelernt und eine Gruppe gegründet, um Erfahrungen auszutauschen. Dabei sind uns erstaunliche Parallelen aufgefallen, die helfen könnten, dieses seltene Phänomen besser zu verstehen.

CHS ist ein komplexes und umstrittenes Thema, deshalb möchte ich hier zunächst auf die Symptome und Phasen eingehen.

Warum reagiert der Körper so?

Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Cannabinoide. Während viele Cannabis gut vertragen, entwickeln einige eine Empfindlichkeit, die bereits bei sehr kleinen Mengen – etwa 5 mg THC (entspricht 0,03 g Cannabis mit 16 % THC) – schwere Symptome auslösen kann.

Ein auffälliges Muster zeigt sich in drei typischen Phasen:


Die drei Phasen von CHS

1. Prodromale Phase

🔸 Schwindel, morgendliche Übelkeit und Bauchschmerzen
🔸 Erhöhtes Schmerzempfinden
🔸 Viele Betroffene konsumieren mehr Cannabis, um die Symptome zu lindern – oft ein Trugschluss

2. Hyperemetische Phase

🔥 Hauptmerkmale: Starkes, wiederholtes Erbrechen und heftige Bauchkrämpfe
🔥 Weitere Symptome: Schüttelfrost, Panikattacken, Herzrasen und Schweißausbrüche
🔥 Ein auffälliges Merkmal: Heiße Duschen lindern die Beschwerden – ein möglicher Hinweis auf CHS

3. Erholungsphase

✅ Nach dem kompletten Absetzen von Cannabis verschwinden die Symptome allmählich
✅ Ein erneuter Konsum kann die Beschwerden jedoch wieder auslösen


Fazit

CHS entwickelt sich oft schleichend und bleibt lange unerkannt. Viele Betroffene durchlaufen jahrelang Arztbesuche, bevor die richtige Diagnose gestellt wird. Die Linderung durch heiße Duschen ist ein wichtiger Hinweis, auch wenn die genaue Ursache weiterhin erforscht wird.

Bleib dran! Im nächsten Beitrag werden Ralph und ich mögliche Ursachen sowie aktuelle Studien zu CHS beleuchten.

Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht?

Teile deine Geschichte in den Kommentaren!


⚠ Hinweis: Dieser Beitrag richtet sich ausschließlich an Erwachsene über 18 Jahre und ist kein Aufruf zum Konsum. Bei gesundheitlichen Beschwerden solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen!

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Seltene Cannabinoid-Unverträglichkeit. Wenn CB1- und TRPV1-Rezeptoren überreagieren

Ich habe am 23.09.2024 diese Nachricht über Instagram erhalten:

„Hi, sag mal du kennst dich ja sicherlich ganz gut aus mit dem Thema. Kann ich dich Mal was dazu fragen? War 1,5 Jahre Patient und versteh nicht, wieso ich es nicht vertrage…“

Dies machte mich neugierig und endete in einer interessanten Krankengeschichte und über ein medizinisches Phänomen, das in der Öffentlichkeit kaum bekannt  und wenn dann, umstritten ist: 

Das Cannabis-Hyperemesis-Syndrom (CHS).

Dieser Follower , Ralph, leidet an Multiple Chemical Sensitivity (MCS) und an einer seltenen und sehr individuellen Reaktion auf Cannabis, die auf eine Fehlfunktion bei der Verarbeitung von Cannabinoiden hindeutet. Besonders betroffen sind dabei die CB1- und TRPV1-Rezeptoren.

Der CB1-Rezeptor ist bekannt für seine zentrale Rolle im Endocannabinoid-System, indem er für die bekannten Wirkungen von Cannabis verantwortlich ist, darunter die Linderung von Schmerzen, Angst und Schlaflosigkeit. 

Bei Ralph führt eine Überaktivierung dieses Rezeptors jedoch zu extremen Reaktionen: 

Adrenalin- und Dopaminwerte schießen in die Höhe, was Angstzustände, Herzrasen und weitere physische Symptome wie Schwindel und Übelkeit auslöst.

Zusätzlich spielt der TRPV1-Rezeptor eine Schlüsselrolle. Dieser Rezeptor gehört nicht nur zum Nervensystem, sondern leitet auch Signale an das Immunsystem weiter. In seinem Fall führt dies zu einer übermäßigen Immunreaktion, die sich durch starke Übelkeit, Erbrechen und innere Krämpfe äußert – alles Symptome, die auch beim Cannabis-Hyperemesis-Syndrom (CHS) auftreten.

Seine MCS verstärkt das Problem zusätzlich. Bei MCS können bestimmte Stoffe im Körper nicht normal abgebaut werden, was zu einer Ansammlung von THC führt. Diese Überladung des Nervensystems und die damit verbundenen Vergiftungserscheinungen wie Herzrasen, starker Schaum im Urin und Nierenprobleme machen die Situation noch gefährlicher. Schon kleinste Mengen THC reichen aus, um diese heftigen Reaktionen hervorzurufen. 

Sein Fall zeigt, dass Cannabis für einige Menschen nicht unbedenklich ist und eine genaue ärztliche Betreuung notwendig ist, um solche Reaktionen zu vermeiden.

Willst du noch mehr darüber erfahren? 

Soll ich mehr über dieses Thema und von Ralph Krankengeschichte berichten?

Hinweis: Dieser Beitrag richtet sich ausschließlich an Erwachsene über 18 Jahre und ist kein Aufruf zum Konsum.

Bioverfügbarkeit

THC-Bioverfügbarkeit

Rauchen, Vapen oder Edibles – Was wirkt am besten? 

Nicht jede Konsumform bringt gleich viel THC in den Blutkreislauf. Die Bioverfügbarkeit beschreibt, wie viel einer Substanz tatsächlich im Blutkreislauf ankommt und somit eine Wirkung entfalten kann. Beim Konsum von Cannabis bedeutet das: Je höher die Bioverfügbarkeit, desto mehr THC ist im Blut und desto stärker ist die Wirkung.

KI-generiertes Diagramm

Rauchen (Joint, Bong):
– THC-Bioverfügbarkeit: 5–24 %
– Wirkungseintritt: Sekunden bis Minuten
– Wirkungsdauer: ca. 2–3 Stunden
– Gesundheitsrisiko: Schädliche Verbrennungsprodukte

Vaporisieren (Vape-Pen, Verdampfer):
– THC-Bioverfügbarkeit: 10–30 %
– Wirkungseintritt: Schnell (ähnlich wie Rauchen)
– Wirkungsdauer: Länger als beim Rauchen
– Schonender für die Lunge als Rauchen

Orale Einnahme (Edibles, Öle, Kapseln):
– THC-Bioverfügbarkeit: 4–20 %
– Wirkungseintritt: Verzögert (1–2 Stunden)
– Wirkungsdauer: 6+ Stunden
– Überdosierungsgefahr, da die Wirkung spät einsetzt

Diagramm Rauchen. Quelle: datocms-assets.com

Diagramm Orale Einnahme. Quelle: datocms-assets.com
Zusammenfassung. Quelle: datocms-assets.com

Schnell oder langanhaltend?

Die Wirkung bewusst steuern. Wenn man seine optimale Dosierung und Konsumformen gefunden hat, kann man die unterschiedlichen Wirkungen auch gezielt nutzen. Zum Beispiel, wenn eine schnelle Wirkstoffaufnahme erforderlich ist oder die Wirkung verzögert eintreten und länger anhalten soll.

Warum sind die Werte so unterschiedlich?

1. First-Pass-Effekt: Bei oraler Einnahme muss das THC erst die Leber passieren, wo ein Teil des Wirkstoffs abgebaut wird. Deshalb ist die Bioverfügbarkeit hier niedriger.


2. Direkte Aufnahme: Beim Inhalieren (Rauchen/Vapen) gelangt THC direkt über die Lungenbläschen ins Blut – schneller & mit weniger Verlust.


3.Temperaturunterschiede: Beim Vapen werden die Wirkstoffe effizienter extrahiert als beim Rauchen, weshalb mehr THC aufgenommen wird.

Fazit:
Vaporisieren bringt das meiste THC ins Blut und ist schonender als Rauchen.
Edibles wirken lange, aber die Bioverfügbarkeit ist niedrig.


Welche Konsumform bevorzugst du? Schreib’s in die Kommentare! 👇

Quellen:

https://cannabis-apotheke.de/cannabis-first-pass-effekt-bioverfuegbarkeit?utm_source=chatgpt.com

https://www.datocms-assets.com/58349/1680374599-stellungnahme-zur-wirksamkeit-thc-haltiger-medikamente-nach-oraler-und-inhalativer-einnahme_april-2023.pdf?utm_source=chatgpt.com

https://www.drugcom.de/newsuebersicht/topthemen/was-beim-kiffen-im-koerper-passiert/?utm_source=chatgpt.com

Endocannabinoidsystem

Das Endocannabinoid-System:

Das innere Gleichgewicht deines Körpers

Das Endocannabinoid-System (ECS) ist ein faszinierendes biologisches Netzwerk, das vor über 600 Millionen Jahren entstanden ist und in fast allen lebenden Organismen vorkommt. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Homöostase – des inneren Gleichgewichts deines Körpers. Es reguliert essenzielle Funktionen wie Stimmung, Schlaf, Schmerzempfinden, Appetit und das Immunsystem.

Die drei Hauptkomponenten des ECS:

  1. Endocannabinoide:
    Körpereigene Cannabinoide wie Anandamid und 2-Arachidonylglycerol (2-AG), die als chemische Botenstoffe fungieren.
  2. Rezeptoren:
    Die wichtigsten Rezeptoren, auf die Endocannabinoide wirken, sind:
    • CB1: Vor allem im Gehirn und zentralen Nervensystem aktiv
    • CB2: Überwiegend im Immunsystem und in peripheren Geweben zu finden
  3. Enzyme:
    Enzyme wie FAAH (Fettsäureamid-Hydrolase) bauen Endocannabinoide ab, nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt haben.

Die Rolle von Anandamid und 2-AG

Das Endocannabinoid Anandamid, dessen Name sich vom Sanskrit-Wort „Ananda“ (Freude) ableitet, bindet hauptsächlich an CB1-Rezeptoren im Gehirn. Es beeinflusst direkt Müdigkeit, Euphorie und Glücksgefühle.

Das Endocannabinoid 2-AG ist besonders reichlich im zentralen Nervensystem vorhanden. Es aktiviert sowohl CB1- als auch CB2-Rezeptoren und spielt eine wichtige Rolle bei der Hemmung von Entzündungsprozessen.

Eine Studie von Battista, Bari und Maccarrone (2012) deutet darauf hin, dass ein Endocannabinoid-Mangel die Entstehung von chronischen Erkrankungen wie Migräne, Fibromyalgie und dem Reizdarmsyndrom fördern kann.


THC, CBD und das Endocannabinoid-System

Phytocannabinoide wie THC und CBD, die in der Cannabispflanze vorkommen, können das ECS auf unterschiedliche Weise unterstützen:

  • THC imitiert die Wirkung körpereigener Endocannabinoide und bindet direkt an CB1- und CB2-Rezeptoren.
  • CBD hingegen moduliert das ECS indirekt, indem es die Abbaurate von Endocannabinoiden hemmt und so ihre Wirkung verlängert.

Beide Stoffe können dazu beitragen, das Gleichgewicht im Körper zu fördern, und haben großes Potenzial in der Behandlung von Schmerzenpsychischen Erkrankungen und chronischen Entzündungen.


Zusammenfassung:

Das Endocannabinoid-System ist ein zentraler Mechanismus, der das körperliche Gleichgewicht unterstützt. Phytocannabinoide wie THC und CBD  können diese natürliche Funktion fördern, insbesondere bei Schmerzen, Entzündungen und psychischen Störungen. Störungen des ECS könnten zur Entstehung chronischer Erkrankungen beitragen.


⚠️ Hinweis: Dieser Beitrag richtet sich ausschließlich an Erwachsene über 18 Jahre und dient lediglich der Information. Er ist kein Aufruf zum Konsum von THC oder CBD.


Quellen:

  • Battista, Bari & Maccarrone (2012): Endocannabinoid system and its role in pain
  • Leweke, Piomelli & Lutz (2012): Cannabidiol: A Promising Drug for the Treatment of Psychosis

THCvsCBD

THC vs. CBD

Warum mehr THC nicht immer besser ist!

Der THC-Gehalt von Cannabis hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Durch spezielle Kreuzungen und Züchtungen nahmen die THC-Werte immer weiter zu.
In den 1970er Jahren lag der THC-Gehalt in den USA durchschnittlich bei etwa 3–4 %. Anfang der 2010er Jahre erreichte er bereits über 10 %, und 2018 lag er im Schnitt bei 15 % THC. Gleichzeitig blieb der CBD-Gehalt relativ gering – ab 2010 sank er sogar drastisch ab (Quelle: NIDA, Cannabis Potency Data).

Heute erreichen einige medizinische Sorten einen THC-Gehalt von bis zu 30%. Das kann für erfahrene Schmerzpatienten hilfreich sein, birgt aber auch Risiken.

Warum CBD wichtiger ist, als viele denken

Früher wurde oft Cannabis mit geringem CBD-Anteil gezüchtet, da viele glaubten, dass ein höherer THC-Wert allein für einen stärkeren Wirkung sorgt. Heute wissen wir durch Studien, dass CBD den psychoaktiven Effekt von THC im Gehirn an den CB1 – Rezeptoren beeinflussen und abmildern kann. Außerdem tragen viele weitere cannabinoide wie CBN, CBG und viele Verbindungen wie Terpene, Flavonoide und flüchtige Schwefelverbindungen zum sogenannten „Entourage-Effekt“ bei – der Gesamtheit aller synergistischen Wirkungen der Inhaltsstoffe.

(„Cannabidiol inhibits THC-elicited paranoid symptoms and hippocampal-dependent memory impairment“, 2013).

Mögliche Risiken eines hohen THC-Gehalts

Sorten mit hohem THC- und niedrigem CBD-Gehalt können das Risiko für Nebenwirkungen erhöhen. Manche Menschen reagieren besonders empfindlich auf THC und entwickeln Symptome wie Herzrasen oder Angstzustände. Hohe THC-Dosen können bei einigen sogar Panikattacken auslösen. Chronischer Konsum kann in seltenen Fällen das sogenannte Cannabinoid-Hyperemesis-Syndrom (CHS) hervorrufen – ein Zustand, der wiederholt Übelkeit und Erbrechen verursacht.

Studien empfehlen ein THC:CBD Verhältnis von 1:10 bis 1:20. Das bedeutet, dass Sorten mit wesentlich mehr CBD als THC für die meisten Menschen die idealen Wirkungen entfalten können, ohne die psychoaktiven Nebenwirkungen zu verstärken. Eine höhere Menge an CBD hilft, die potenziell negativen Effekte von THC, wie Stress oder Angst, zu verhindern. („The potential of cannabinoids for the treatment of anxiety and mood disorders.“, 2019)

Ein Trend zu mehr Balance
Die Entwicklung der letzten 40–50 Jahre zeigt einen starken Anstieg des THC-Gehalts in Cannabis. Doch der Trend geht mittlerweile wieder hin zu ausgeglichenen Sorten mit einem höheren CBD-Gehalt – eine Entwicklung, die sowohl medizinische als auch Freizeitnutzer begrüßen.

Fazit
Ein hoher THC-Gehalt allein ist nicht alles. Besonders für empfindliche oder gefährdete Personen kann eine zu hohe THC-Dosis Risiken bergen. Eine ausgewogene Balance von THC und CBD wird von Experten als optimal angesehen, um Stress und Angst zu lindern und gleichzeitig unerwünschte Nebenwirkungen zu minimieren. Während die THC-Werte weiter steigen, sollte auch das Wissen über das ideale Verhältnis von THC und CBD wachsen.

Passt auf euch auf! ✌️☺️💚

Hattest du schonmal unangenehme Erfahrungen mit starken Strains? 

Oder hast du bereits Sorten ausprobiert, die ein besseres Verhältnis von THC zu CBD haben? Wie wirken sie auf dich? Teile deine Erfahrungen mit uns in den Kommentaren.

Hinweis: Dieser Beitrag richtet sich ausschließlich an Erwachsene über 18 Jahre und ist kein Aufruf zum Konsum.

Schengener Abkommen Teil 2

Informationen zur Bescheinigung gemäß Artikel 75 des Schengener Abkommens

Leitfaden für die Bescheinigung.

Hier zeige ich dir, wie die Bescheinigung aussieht, wer und welche Angaben eingetragen werden müssen und wie die Berechnung der Gesamtwirkstoffmenge durchzuführen ist. Immer wieder treten Probleme bei der Ausstellung und Beglaubigung der Bescheinigung auf, daher möchte ich dir die wichtigsten Schritte erläutern.

Wichtige Hinweise:

  • Für jedes verschriebene Arzneimittel ist eine separate Bescheinigung erforderlich.
  • Es darf nur die Menge mitgenommen werden, die während der Reisezeit benötigt wird. Tagesdosis × Reisetage = benötigte Menge
  • Tipp: Gib bei der Reisezeit sicherheitshalber einen Tag vor und einen Tag nach der geplanten Reise als Puffer an, um Reserven zu haben.

Die Bescheinigung gemäß Artikel 75 findest du hier:

Link zur Bescheinigung.

Dann gehen wir mal Abschnitt für Abschnitt durch.

Teil A

Diesen Abschnitt füllt dein verschreibender Arzt aus.

Teil B

Diesen Abschnitt füllst du selbst mit deinen persönlichen Daten aus.

Teil C

Dieser Abschnitt sollte entweder vom verschreibenden Arzt ausgefüllt werden oder – mit dieser Anleitung – von dir selbst. Die meisten Probleme treten hier auf, insbesondere bei der Angabe der mitzuführenden Menge oder der korrekten Berechnung der Gesamtwirkstoffmenge.

Hier ein Beispiel…


Die Berechnung für Gesamtwirkstoffmenge.

Die Berechnung der Gesamtwirkstoffmenge erfolgt folgendermaßen:

  1. Tagesdosis × Reisetage = benötigte Menge für die Reisezeit
  2. Die Gesamtwirkstoffmenge wird in Gramm berechnet:
    • 1% THC = 0,01 g THC
    • Formel: THC-Gehalt (in Gramm) × benötigte Menge = Gesamtwirkstoffmenge

Beispielrechnung:

  • Tagesdosis: 0,8 g
  • Reisedauer: 12 Tage
  • Berechnung der benötigten Menge:
    0,8 g × 12 Tage = 9,6 g für die Reisezeit
  • THC-Gehalt: 22% (0,22 g)
  • Berechnung der Gesamtwirkstoffmenge:
    0,22 g × 9,6 g = 2,112 g Gesamtwirkstoffmenge

Kurz gesagt:

0,8g x 12 Tage x 22% (0,22g) = 2,112g Gesamtwirkstoffmenge


Teil D

Der vierte Abschnitt der Bescheinigung muss vor Reiseantritt durch die oberste Landesgesundheitsbehörde oder eine von ihr beauftragte Stelle ( meist das Gesundheitsamt, im Norden auch oft das Ordnungsamt) beglaubigt werden.

Wenn alle Abschnitte korrekt ausgefüllt und beglaubigt sind, steht einer entspannten Reise nichts mehr im Wege.

Ich wünsche dir eine schöne Reise und einen erholsamen Urlaub!

Euer MedCan Patient

Quelle:

https://www.bfarm.de/DE/Bundesopiumstelle/Medizinisches-Cannabis/Reisen-mit-medizinischem-Cannabis/_node.html

Schengener Abkommen

Wichtige Informationen für Reisen in die EU mit medizinischem Cannabis

KI-Generiertes Bild – medcan.news.blog

Reisen mit medizinischem Cannabis – das solltest du wissen!


Planst du eine Reise in die EU und bist auf medizinisches Cannabis angewiesen? Dann ist es wichtig, die Regelungen des Schengener Abkommens zu kennen und sicherzustellen, dass du die notwendigen Dokumente für deine Reise mitführst – besonders, wenn dein Ziel in einem Land liegt, das nicht Vertragspartei des Schengener Durchführungsübereinkommens ist.

Seit dem 1. April 2024 gilt medizinisches Cannabis in Deutschland zwar nicht mehr als Betäubungsmittel, aber in den meisten Schengen-Staaten sowie in vielen anderen Ländern zählt es weiterhin dazu. Daher brauchst du für Reisen mit medizinischem Cannabis in der Regel eine beglaubigte Reisebescheinigung.

Welche Länder sind Mitglied des Schengener Abkommens?

Zum Schengen-Raum zählen 32 Länder und das sind…

Deutschland, Belgien, Bulgarien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik und Ungarn. Neu dazu kamen Rumänien und Bulgarien die seit dem 1. Januar 2025 vollständige Mitglieder des Schengen-Raums sind.

Wichtig: Gültigkeit der Bescheinigung

Die Gültigkeitsdauer der Bescheinigung und somit auch der Reisedauer beträgt maximal 30 Tage in den Mitgliedstaaten des Schengener Abkommens.

Außerdem gilt:

  • Für jedes verschriebene „Betäubungsmittel“ bzw Sorte muss eine gesonderte Bescheinigung ausgefüllt werden.

Wichtige Vorbereitung: Welche Behörde ist zuständig?

Welche Behörde in deinem Fall zuständig ist, ist regional sehr unterschiedlich:

  • In den meisten Regionen ist das Gesundheitsamt verantwortlich.
  • In manchen Regionen kann es auch das Ordnungsamt sein – besonders im Norden Deutschlands.

Wichtig: Du musst die Bescheinigung bei der Behörde in der Stadt beglaubigen lassen, in der dein Arzt gemeldet ist!
Denke daran, dass du in vielen Fällen einen Termin benötigst. Außerdem muss ein Amtsarzt anwesend sein, um die Bescheinigung zu bestätigen. Informiere dich daher rechtzeitig bei der zuständigen Behörde, um alle Details zu klären.

Das passende Formular kannst du hier herunterladen.

„Bescheinigung für das Mitführen von Betäubungsmitteln im Rahmen einer ärztlichen Behandlung – Artikel 75 des Schengener Durchführungsabkommens -„

Dieses Formular nimmst du mit zu deinem Arzt, um es gemeinsam mit ihm auszufüllen.

In den nächsten Beiträgen möchte ich auf das ausfüllen des Artikel 75 des Schengener Durchführungsabkommens eingehen.

Reisen in Länder außerhalb des Schengen-Raums

Auch für Länder, die nicht Vertragsparteien des Schengener Abkommens sind, gibt es ein spezielles Formular:

„Bescheinigung für das Mitführen suchtgifthaltiger Arzneimittel im internationalen Reiseverkehr in Länder, die nicht Vertragsparteien des Schengener Durchführungsübereinkommens sind.“

Frohes Neues

Ich wünsche euch allen noch einen in frohes Neues Jahr. Viel Glück für 2025 und Bleibt gesund!

Ich habe mich für 2025 entschieden einen Blog aufzubauen, damit die wichtigen Informationen nicht wieder verloren gehen✌️💚

Euer Medcan Patient