
Seltene Cannabinoid-Unverträglichkeit. Wenn CB1- und TRPV1-Rezeptoren überreagieren
Ich habe am 23.09.2024 diese Nachricht über Instagram erhalten:
„Hi, sag mal du kennst dich ja sicherlich ganz gut aus mit dem Thema. Kann ich dich Mal was dazu fragen? War 1,5 Jahre Patient und versteh nicht, wieso ich es nicht vertrage…“
Dies machte mich neugierig und endete in einer interessanten Krankengeschichte und über ein medizinisches Phänomen, das in der Öffentlichkeit kaum bekannt und wenn dann, umstritten ist:
Das Cannabis-Hyperemesis-Syndrom (CHS).
Dieser Follower , Ralph, leidet an Multiple Chemical Sensitivity (MCS) und an einer seltenen und sehr individuellen Reaktion auf Cannabis, die auf eine Fehlfunktion bei der Verarbeitung von Cannabinoiden hindeutet. Besonders betroffen sind dabei die CB1- und TRPV1-Rezeptoren.
Der CB1-Rezeptor ist bekannt für seine zentrale Rolle im Endocannabinoid-System, indem er für die bekannten Wirkungen von Cannabis verantwortlich ist, darunter die Linderung von Schmerzen, Angst und Schlaflosigkeit.
Bei Ralph führt eine Überaktivierung dieses Rezeptors jedoch zu extremen Reaktionen:
Adrenalin- und Dopaminwerte schießen in die Höhe, was Angstzustände, Herzrasen und weitere physische Symptome wie Schwindel und Übelkeit auslöst.
Zusätzlich spielt der TRPV1-Rezeptor eine Schlüsselrolle. Dieser Rezeptor gehört nicht nur zum Nervensystem, sondern leitet auch Signale an das Immunsystem weiter. In seinem Fall führt dies zu einer übermäßigen Immunreaktion, die sich durch starke Übelkeit, Erbrechen und innere Krämpfe äußert – alles Symptome, die auch beim Cannabis-Hyperemesis-Syndrom (CHS) auftreten.
Seine MCS verstärkt das Problem zusätzlich. Bei MCS können bestimmte Stoffe im Körper nicht normal abgebaut werden, was zu einer Ansammlung von THC führt. Diese Überladung des Nervensystems und die damit verbundenen Vergiftungserscheinungen wie Herzrasen, starker Schaum im Urin und Nierenprobleme machen die Situation noch gefährlicher. Schon kleinste Mengen THC reichen aus, um diese heftigen Reaktionen hervorzurufen.
Sein Fall zeigt, dass Cannabis für einige Menschen nicht unbedenklich ist und eine genaue ärztliche Betreuung notwendig ist, um solche Reaktionen zu vermeiden.
Willst du noch mehr darüber erfahren?
Soll ich mehr über dieses Thema und von Ralph Krankengeschichte berichten?
Hinweis: Dieser Beitrag richtet sich ausschließlich an Erwachsene über 18 Jahre und ist kein Aufruf zum Konsum.