Endocannabinoidsystem

Das Endocannabinoid-System:

Das innere Gleichgewicht deines Körpers

Das Endocannabinoid-System (ECS) ist ein faszinierendes biologisches Netzwerk, das vor über 600 Millionen Jahren entstanden ist und in fast allen lebenden Organismen vorkommt. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Homöostase – des inneren Gleichgewichts deines Körpers. Es reguliert essenzielle Funktionen wie Stimmung, Schlaf, Schmerzempfinden, Appetit und das Immunsystem.

Die drei Hauptkomponenten des ECS:

  1. Endocannabinoide:
    Körpereigene Cannabinoide wie Anandamid und 2-Arachidonylglycerol (2-AG), die als chemische Botenstoffe fungieren.
  2. Rezeptoren:
    Die wichtigsten Rezeptoren, auf die Endocannabinoide wirken, sind:
    • CB1: Vor allem im Gehirn und zentralen Nervensystem aktiv
    • CB2: Überwiegend im Immunsystem und in peripheren Geweben zu finden
  3. Enzyme:
    Enzyme wie FAAH (Fettsäureamid-Hydrolase) bauen Endocannabinoide ab, nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt haben.

Die Rolle von Anandamid und 2-AG

Das Endocannabinoid Anandamid, dessen Name sich vom Sanskrit-Wort „Ananda“ (Freude) ableitet, bindet hauptsächlich an CB1-Rezeptoren im Gehirn. Es beeinflusst direkt Müdigkeit, Euphorie und Glücksgefühle.

Das Endocannabinoid 2-AG ist besonders reichlich im zentralen Nervensystem vorhanden. Es aktiviert sowohl CB1- als auch CB2-Rezeptoren und spielt eine wichtige Rolle bei der Hemmung von Entzündungsprozessen.

Eine Studie von Battista, Bari und Maccarrone (2012) deutet darauf hin, dass ein Endocannabinoid-Mangel die Entstehung von chronischen Erkrankungen wie Migräne, Fibromyalgie und dem Reizdarmsyndrom fördern kann.


THC, CBD und das Endocannabinoid-System

Phytocannabinoide wie THC und CBD, die in der Cannabispflanze vorkommen, können das ECS auf unterschiedliche Weise unterstützen:

  • THC imitiert die Wirkung körpereigener Endocannabinoide und bindet direkt an CB1- und CB2-Rezeptoren.
  • CBD hingegen moduliert das ECS indirekt, indem es die Abbaurate von Endocannabinoiden hemmt und so ihre Wirkung verlängert.

Beide Stoffe können dazu beitragen, das Gleichgewicht im Körper zu fördern, und haben großes Potenzial in der Behandlung von Schmerzenpsychischen Erkrankungen und chronischen Entzündungen.


Zusammenfassung:

Das Endocannabinoid-System ist ein zentraler Mechanismus, der das körperliche Gleichgewicht unterstützt. Phytocannabinoide wie THC und CBD  können diese natürliche Funktion fördern, insbesondere bei Schmerzen, Entzündungen und psychischen Störungen. Störungen des ECS könnten zur Entstehung chronischer Erkrankungen beitragen.


⚠️ Hinweis: Dieser Beitrag richtet sich ausschließlich an Erwachsene über 18 Jahre und dient lediglich der Information. Er ist kein Aufruf zum Konsum von THC oder CBD.


Quellen:

  • Battista, Bari & Maccarrone (2012): Endocannabinoid system and its role in pain
  • Leweke, Piomelli & Lutz (2012): Cannabidiol: A Promising Drug for the Treatment of Psychosis

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